Die Kernspintomographie (KST) ist ein noch relativ neues diagnostisches Verfahren und dient zur bildlichen Darstellung des Körpers ohne Röntgenstrahlen. Weitere übliche Bezeichnungen sind NMR - nuclear magnetic resonance, MRT - magnetische Resonanztomographie oder MRI - magnetic resonance imaging 1946 entdeckten unabhängig voneinander Bloch und Purcell das Prinzip der Kernspinresonanz und erhielten 1952 dafür den Physiknobelpreis. Seit 1983 konnte die NMR wirklich sinnvoll in der medizinischen Diagnostik eingesetzt werden.
Zuerst wurden ausschließlich der Kopf und die Wirbelsäule untersucht. Die Indikationsbreite hat sich seitdem erheblich ausgeweitet. Je nach Feldstärke des Magnets und der bildverarbeitenden Computer können je nach Fragestelle fast alle menschlichen Organe untersucht werden, einschließlich der Gefäße und bedingt es Herzens. Die NMR beruht auf dem Prinzip der magnetischen Resonanz. In einem starken Magnetfeld werden natürliche zufällig ausgerichtete paramagnetische Atomkerne , z.B. Protonen ( Kerne von Wasserstoffatomen) zunächst in eine Ebene ausgerichtet. Bei gleichzeitigem Einschalten eines elektromagnetischen Hochfrequenzfeldes, welches senkrecht zum Grundfeld steht, geraten die Protonen in eine Taumelbewegung, wie ein angestoßener Kreisel. Durch wechselndes An- und Abschalten der Resonanzfrequenz kehren die Kerne wieder in ihre Ausgangslage zurück.
Dabei senden sie die während des Ausrichtungsvorganges aufgenommene Energie in Form einer Radiowelle aus . Je mehr Protone (Wasserstoffatome) sich in einem Gewebe oder Organ befinden, desto größer ist die nun abgegebene und aufaddierte Radiowelle.( für technisch Interessierte etwa im Bereich zwischen 40 und 50 Megaherz) Ähnliche elektromagnetische Schwingungen werden auch für die Funkübertragung genutzt. So werden z.B. auch Fernsehbilder übertragen oder Signale aus ihrem Handy. Der Vorgang von Anregung und Sendeempfang wird mehrfach wiederholt, die Signale werden im Computer in Bilder umgesetzt.
Durch die Variation der Magnetfelder können Schichtbilder in beliebigen Raumebenen angefertigt werden. Dabei werden die Schichtbilder nicht einzeln erstellt, wie bei der Computertomographie, sondern in einem Untersuchungsgang wird ein ganzer Schichtbildersatz von der zu untersuchenden Region erfasst. Nachdem die Größe der aufaddierten Radiowelle von der Anzahl der Protonen (Wasserstoffatome) im zu untersuchenden Organ abhängig ist, liefert die NMR nicht nur Schnittbilder der zu untersuchenden Körperregion, sondern Hinweis auf Gewebezustand und Gewebeart.